Zeltgespenst

…ist unterwegs!

18-21/26 Reisevorbereitung & „der“ Test


Irgendwie geht es am Ende immer viel zu schnell. Natürlich wusste ich, dass die allerletzten Wochen vor dem UTMB für mich in Peru vergehen werden, ein Event verdeckte aber lange die Sicht sogar darauf: Das Auswahlwochenende ins „Alpinkader NRW“.

Es war ein großes, spannendes, unrealistisches Ziel, das mich seit Monaten inspirierte. Ein starkes Team der aus Nordrhein-Westfalen stammenden Alpinisten sollte gebildet werden – nach vielem Hin und Her traute ich mich, mich zu bewerben. Zwischendurch musste ich klettern lernen – selbst von der Mindestvoraussetzung war ich zum Zeitpunkt der Bewerbung noch meilenweit entfernt. Und nun war es soweit: Klettern, Kondition und Leistungsbereitschaft beweisen, nochmals klettern.

„Du siehst, dass die anderen viel besser klettern und auf der kurzen (Konditionstest-)Strecke solltest du auch besser warm werden“ – „Klar“.  Ich habe das Ganze nicht umsonst geheim gehalten; meine Chancen schätzte ich realistisch auf 0,0%. Eine gewisse Hoffnung gab es natürlich trotzdem: Wer würde sich sonst in 6 Monaten um 1,5 Klettergrade steigern, 6 kg abnehmen, beim Konditest an die Grenzen gehen und das ganze Wochenende über am Limit – mindestens einen Grad über dem eigentlichen Können, unter anderem „clean“ – klettern?

Zu diesem besonderen Wochenende wird es sicher noch einige Impressionen geben, die für hier aber zu lang sind. Zusammenfassend bin ich trotz des „Durchfallens“ zufrieden und motivierter als je – zu lernen, zu klettern, anspruchsvollere Routen und verschiedene Spielarten des Bergsteigens auszuprobieren. Es war super, dabei gewesen zu sein!

Ansonsten verlief die Zeit super schnell bei den Vorbereitungen für Peru. Packlisten abarbeiten, Ausrüstung anpassen, letzte Einkäufe tätigen. Zwischendurch natürlich etwas trainieren und sogar für ein Wochenende in die Berge flitzen – innerhalb eines kurzen Wochenendes inklusive An- und Abreise bestiegen wir den Alphubel (4206m), einen einfachen 4000er, über den Nordgrat. Das Ziel der Blitzaktion war es, eine Nacht im auf 3849m gelegenen Mischabeljochbiwak zu verbringen und damit schon etwas vorakklimatisiert in der Cordillera Blanca anzukommen.

Insgesamt war es eine aufregende, arbeitsreiche Zeit, die nun zu Ende ist beziehungsweise in eine noch aufregendere übergeht. Sportlich gesehen war es ein Chaos – dafür ein ziemlich spannender.