Zeltgespenst

…ist unterwegs!

Alpinkader NRW, Sichtungscamp „Fels“

Es gibt Dinge, die man einfach wagen muss. Nicht weil man der Meinung ist, man könnte die Herausforderung bestehen  –  sondern gerade weil man es selbst nicht glaubt (wenn auch gern hätte). Es gibt nichts Motivierenderes  als ein Ziel, das einem eigentlich drei Nummern zu groß ist. Mehr sogar: Es ist eine 100% sichere Möglichkeit  zu gewinnen, unabhängig vom Endergebnis. Denn selbst wenn man es doch nicht schafft, sind die Erfahrungen unbezahlbar,  die Frust bei geringen Erwartungen recht erträglich und die daraus entstandene Motivation gewaltig.

Teilnehmer und Organisatoren. Foto: Nicolas Altmaier

So ein Ziel war für mich der Alpinkader NRW, genauer gesagt das erste Sichtungscamp. Der absolut sympathische Gedanke dahinter: Ein starkes Alpinisten-Team auf (vorwiegend*) Landesebene Nordrhein-Westfalen zu bilden. Zielgruppe: Zuerst einmal alle, die klettern und eisklettern können und wollen und sich eine dreijährige Verpflichtung  als Aktive vorstellen können. Auswahlstufen: Bewerbung – Felsklettern & Kondition – Eisklettern.

Lange habe ich gezweifelt, ob ich mich bewerben soll. Zum einen erfüllte ich nicht annähernd die Mindestanforderungen im Fels. Zum anderen bin ich mit meinem Job vollkommen ausbelastet und muss die Flexibilität und Zeit für die Touren und Sport teuer kaufen – durch ein gutes Zeitmanagement, Prioritätensetzen und nicht selten Schlafstunden. Die Idee wurde daher mehrfach für Schmarrn erklärt und „vergessen“, tauchte im Hinterkopf aber hartnäckig auf, bis ich ganz kurz vor dem Bewerbungsschluss es doch getan habe. Tourenliste abgetippt, meine Kletterfähigkeiten maximal optimistisch eingeschätzt und ein Motivationsschreiben verfasst. Und siehe da: Ich bekam tatsächlich eine Einladung zum ersten Auswahlcamp!

Man könnte es durchaus als ein Grund zur Freude sehen, wenn da nicht das Klettern wäre. Um meine Klettertage draußen  aufzuzählen, würden nämlich meine beiden Hände reichen. Absolute Highlights (Vorstieg) bisher: Eine Route im fünften Grad im Ith sowie eine im Industriekletterpark in Duisburg. Zeit zwischen der Bewerbung und der Sichtung: Zwei Monate.

Also galt es, schnellstmöglich Kletterin zu werden. Immerhin ging ich seit fast einem Jahr in die Kletterhalle; seit sich die Idee im Hinterkopf eingenistet hat, sogar zwei Mal pro Woche. Mit von der Partie war ein gut kletternder Freund und Bergpartner Lukas, der sich ebenfalls beworben hat. Von ihm lernte ich jede Menge und er war es auch, der das Seil bei den ersten Routen draußen einhängte…

Es war eine geniale Zeit. Ich lernte das Klettern lieben, probierte Neues aus, stieß aber auch an meine Grenzen – etwa, als ich mit einer mehrfachen Ringbandzerrung erstmal pausieren und dann ganz langsam wieder beginnen musste. Ich versuchte, mir die bestmögliche Technik anzueignen – bei über 80kg Lebendgewicht kommt man nicht drum herum – aber auch anstrengende Routen zu klettern, um fitter zu werden.  Apropos Gewicht: Um auf den geforderten 6. Grad  draußen im Vorstieg zu kommen, war mir (fast) jedes Mittel recht, also ward ich zum ersten Mal seit 10 Jahren doch bewusst ein paar Kilos los…

Es ging voran. Eine erste Hallen-6 im Vorstieg. Eine nach viel Basteln endlich durchgekletterte Hallen-7/7+ (toprope). Erste Fels-6- im Vorstieg. Erste (und bis zur Sichtung einzige) 7- draußen…

Eine Woche vor dem Termin war ich an sich recht zufrieden, musste aber trotzdem den Tatsachen ins Auge schauen: Jeder normale Kletterer wird sich über mich nur lustig machen – zu Recht. Mit etwas Glück kratzte ich an der Mindestanforderung und hatte nur ganz wenig Ahnung von mobiler Absicherung. Ob es gut gehen kann?

Beim Packen. Oh mein Gott…

„Horrorszenarien“ gab es dabei vor allem zwei: Dass ich, die anderen beobachtend,  zu viel Risiko eingehe und stürze, womöglich noch vor dem ersten Haken (= > Sturz auf den Boden, Verletzung) oder dass ich mich nicht traue, überhaupt in eine Route einzusteigen. Da die beiden Ängste durchaus begründet waren, ließen sie sich schlecht eindämmen, also schloss ich mit mir selbst ein Deal ab:

  1. Sicherheit ist das Einzige, was wirklich zählt – keinen Unsinn machen!
  2. Eine Route fürs Ego sollte schon sein, der Rest ist die Kür – ich muss zumindest zeigen, was ich kann.
  3. Das mögliche „Peinlich-Szenario“ habe ich mit meiner Bewerbung mit eingekauft – da muss ich jetzt durch.

So ging eine für mich ziemlich spannende Zeit zu Ende: Motiviert und verunsichert zugleich. Und eines Abends trafen wir uns, 19 Teilnehmer und mehrere Ausbilder, in der Südeifel,  packten unsere Kletterrucksäcke und belagerten die Felsen…

…und dann war es schon soweit: Einbinden.

In den Alpen beginnt man meistens im leichten Gelände bevor es später ernst wird. In den Hallen ist sowieso Toprope eingerichtet  (zumindest nördlich des Weißwurstäquators). Jetzt käme aber nicht einmal ich auf die Idee, zum Aufwärmen jemandem nachzusteigen – also die einfachste Route aussuchen (5°) und los… Schon bald hatten wir die wenigen Routen, die einfacher waren als 6+ alle durch, es blieb aber noch Zeit über und es wurde erwartet, dass wir klettern. Nur was bloß?

Teilnehmer in Aktion

Ohne nach der Schwierigkeitsbewertung zu fragen, stieg ich in eine halbwegs gut aussehende Linie ein. Klippte die ersten Sicherungen ohne größere Schwierigkeiten und atmete auf – bis zum Boden dürfte ich jetzt nicht mehr fliegen. Bald kam aber der so befürchtete Augenblick: Über einem Hacken stehend, kam ich nicht weiter – eine an sich normale, für Unerfahrene aber gewöhnungsbedürftige Situation beim Klettern. Ich bekam zum Eingewöhnen einen Crashkurs: Etwas abklettern, schnell eine Zwischensicherung (Friend) legen, weiter machen, nicht mehr können, reinfallen. Hält!

DANKE Julia für deine geliehenen Friends, heute habe ich so ein Teil zum 3. Mal in meinem Leben in der Hand gehabt und schon hat es mir gute Dienste geleistet!

Etwas Besseres konnte mir in der Route nicht passieren. Nach zwei-drei weiteren Versuchen (und Stürzen) kam ich an der Stelle weiter und oben an. Ziemlich müde, aber um einige Basiserkenntnisse reicher: 1) Ja, man kann über die Sicherung hinaus steigen und reinfallen  2) Friends kann man vertrauen und  3) Es ist besser für mich, nicht nach Routenbewertungen zu fragen. Meine erste VII draussen!

Ziemlich entspannt – das Minimalziel, beim Camp zumindest eine Route geklettert zu sein, war schon erreicht – ging es zum eigentlichen Testgelände, an die „Große Wand“. Hier stieg die Pulsfrequenz doch wieder an: Zuerst standen die Clean-Routen (= keine Haken, nur mobile Absicherung) auf dem Programm. Jedoch stressten im Endeffekt weder die Einstiegs-5  noch die darauf folgende 6 spürbar – sie fühlten sich sogar sicherer an als manch eine 2 oder 3 auf einem ausgesetzten Grat in den Alpen. Trotzdem ging ich sie natürlich maximal konzentriert an und beobachtete genau, wie und wo die anderen ihre Sicherungen legten.

Martin, einer der besten Kletterer – man beachte die (Berg-)Schuhe!

Zwischendurch gab es immer wieder Pausen – als letzte Gruppe mussten wir warten, bis die anderen alles gemacht haben – aber irgendwann waren sie willkommen. Dass ich bei jeder einzelnen Route, selbst wenn sie dann gut lief, für mich Neuland betrat, zehrte ordentlich an Energievorräten. Und noch hatten wir jede Menge Action vor uns.

Es folgten eine gebohrte 7-/7 (onsight!), der Speed-Test und noch eine, mit Haken versehene, Route im 6. Grad. Diese kannte ich bereits von früher – leider auch, dass sowohl der Einstieg als auch ein Überhang mittendrin es in sich haben. So war es dann auch: Schon ziemlich fertig, brauchte ich für den Überhang mehrere Anläufe. Schade, aber irgendwann musste dieser Punkt  kommen.

Die Zeit war inzwischen weit fortgeschritten und wir seit 9 Stunden draußen. Mich kostete es immer mehr, mich aufs Klettern einzustimmen, und ich wollte es mir nicht vorstellen, noch mehrere, schwere, Routen auszuprobieren – das wäre der Plan A der Organisatoren gewesen. Aber auch die anderen wirkten immer müder, es wurde recht viel gestürzt, es gab aber zum Glück nicht die kleinsten Verletzungen.

Weiter ging es in eine Linie, die nach den ersten zwei Haken mobil abgesichert werden sollte – die Bewertung wollte ich auch hier bewusst nicht wissen. Davor sah ich schon einen  anderen Teilnehmer in den ersten Metern kämpfen und stürzen und verstand, warum wir die unteren Haken benutzen durften. Auch ich verzweifelte zwei Meter hoch über dem Boden und versuchte (danke an den geduldigen Sicherer!) es mindestens ein halbes Dutzend Mal. Irgendwann kam ich zwar weiter, was von der Energie aber übrig blieb, lässt sich vermutlich vorstellen.

Die Route war lang (20-25m?) und es gab noch eine Schlüsselstelle. Auf einem Podest angekommen, legte man eine Sicherung  in einen Riss, querte dann zur Seite, ging einen Schritt weiter nach oben und querte zurück – sich flach „liegend“ an einem Dach entlang hangelnd. Wer stürzte, landete vermutlich erst mit dem Rücken auf dem Podest und dann deutlich tiefer pendelnd – vorausgesetzt, der Friend lag gut. Zum ersten (und einzigen) Mal am ganzen Wochenende fühlte ich mich unsicher.

In diesem Augenblick kam mein Kletterpartner (er war sonst in einer anderen Gruppe) vorbei und seine gewohnte Ruhe tat gut. Ich versuchte die Stelle 1-2 Mal, fand die bestmöglichen Handpositionen raus und packte so fest wie es noch ging zu. Von unten kam der ein oder andere motivierende Spruch (danke an alle!) und irgendwie war ich gleich wieder in der Verschneidung, nur wenige Meter unterhalb des Umlenkers.  Noch nie habe ich einen Karabiner so gern gesehen!

Nun war ich richtig platt und wehrte mich nicht,  als einer der Ausbilder mir den Knoten aufknüpfte. Nach ein wenig Hin und Her hieß es, Sachen zu packen um noch das Abendessen zu erwischen – wer etwas noch nicht geklettert ist, wird es an einem  anderen Tag nachholen. Ich atmete auf. Zwar sind heute alle Mauern gefallen und vom Kopf her wäre ich jetzt in jede beliebige Route eingestiegen und dort alles gegeben – aber objektiv gesehen war der Sprittank längst auf Reserve.  Was für ein Tag!

Am Abend wurden wir alle nicht mehr alt.  Schließlich hatten wir noch durchaus spannende Sachen vor uns – vor allem den Konditionstest. Vor lauter Klettern dachte wohl keiner von uns daran, bis uns unmissverständlich klar gemacht wurde: Es wird anstrengend. Widerstand zwecklos. Tote im Ziel durchaus erwünscht.

Einer nach dem anderen liefen wir los. Mich auf einen längeren, ruhigen Anstieg über Waldwege eingestellt, sah ich überrascht schon nach 200m die erste Station – eine Seilbrücke. Begeistert wie ein Kind im Sandkasten hängte ich mich ans Seil, klinkte meinen Karabiner als Sicherung ein und begann mich in Richtung des anderen „Ufers“ zu bewegen. Genauso haben wir es in Patagonien gemacht, „Glück gehabt“ dachte ich und hatte richtig Spaß – ein paar Meter lang. Dann drehte ich mich um, um zu sehen, wie weit es noch war. Diesen Anblick werde ich wohl nie vergessen; zensiert könnte man ihn so beschreiben: Waaas?! Wie um Himmels Willen haben sie DAS aufgebaut bekommen??? Das Seil verschwand irgendwo weit im Grünen ohne eindeutig zu Ende zu sein.

„Das ist für alle anstrengend, also auch für dich“ – der Spruch von Fritz Miller kam genau richtig. Tatsächlich, das 55m lange Hangeln verlangte uns einiges ab, insgesamt war die Station aber ziemlich genial. Zu Beginn des Parcours sorgte sie allerdings fürs frühzeitige Auspowern- sicherlich wohlgeplant.

Zeltgespenst und die Seilbrücke. Foto: Nicolas Altmaier

Nach jeweils kurzen Laufabschnitten kamen weitere Stationen und es wurde immer wieder richtig anstrengend. Überraschend fand ich nicht mehr die Hindernisse an sich, sondern die gute Planung beziehungsweise Effizienz des Parcours – das Ziel, uns kämpfen zu lassen, wurde definitiv erreicht.

Von einem Hügel ging es endlich bergab. Mit viel Spaß „rollte“ ich runter und war gerade damit beschäftigt, die Herzfrequenz nach dem Reifenziehen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, als ich plötzlich einen nicht weiter markierten Wegabzweig sah. Als noch ein, ebenfalls unmarkierter, Pfad abging, fluchte ich leise. Ich musste falsch sein! Bei den sonst hervorragenden Markierungen glaubte ich nicht, dass, erstens, zwei Pfade ohne Kennzeichnung abgehen und, zweitens, dass die Hauptstrecke so lange ohne Fähnchen weiter geht. Also musste ich wieder bergauf und zurück – ich drehte um.

An der letzten markierten Kreuzung fluchte ich erneut – ich muss davor doch richtig gewesen sein! Das war bitter; ich habe mehrere Minuten (es waren mindestens 600m zu viel) verloren und bin von später gestarteten Teilnehmern eingeholt worden – und konnte dafür nichts! Meine Erfahrung mit bestimmten Markierungsmustern bei Trailläufen erwies mir hier leider einen richtig schlechten Dienst.

Erstmal ging es aber weiter, fürs Ärgern blieb keine Zeit. Wieder brannten der Schweiß in den Augen und die Oberschenkel im Aufstieg. Die Strecke kam mir trotzdem ziemlich kurz vor und obwohl ich wusste, dass noch eine Station ansteht, rannte ich den letzten Abstieg so schnell ich konnte runter. Selbst schuld!

Denn dann stand ich plötzlich vor einem senkrecht hängenden Seil, zog schnell den gereichten Helm an und ließ meinen Sicherungskarabiner einklinken. Hörte wie benommen (Luft zu holen hatte Vorrang) die Anleitung an, was ich zu tun habe – jumaren – und durfte loslegen.

Das Bein in der Schlaufe durchdrücken – die obere Steigklemme hochschieben – weiter. Ich scheiterte an beidem; zum einen waren die Oberschenkel nach dem schnellen Downhill (und davor Steigen mit Rucksack auf Zeit) nicht wirklich einsatzfähig, zum anderen bekam ich die Steigklemme nicht gescheit bewegt. (Die anderen Teilnehmer erzählten später, man hätte sie etwas nach vorne kippen sollen bzw. können). Aber auch die allgemeine Koordination spielte schlecht mit; bis ich raus fand, wie das Ganze funktioniert, war ich nicht nur endgültig platt, sondern auch ziemlich verzweifelt. Kurz war die Strecke nämlich wieder nicht.

In dem Augenblick dachte ich nur ans „Überleben“. Hoffte sogar zwischendurch, dass ich mit einem „setzen, sechs! “ runter geholt werde und nicht bis nach ganz oben muss – doch die Geduld der Organisatoren war groß. Genauer gesagt war ihr Ziel vermutlich gerade sauber erreicht – Teilnehmer ausbelastet und unter Stress zu sehen. Und irgendwann war auch ich oben.

Nach weiteren 200m Laufen war die Aktion zu Ende. Einer nach dem anderen kamen wir an, erholten uns und tauschten unsere Erfahrungen mit den anderen aus. Die Strapazen waren allen anzumerken, wir waren uns aber einig: Das Parcours war große Klasse. Top vorbereitet, von der Belastung her super eingeschätzt, motivierend betreut und im Nachhinein ein wirklich positives Erlebnis.

Am letzten Tag ging es wieder an die Felsen. Einige – die Stärkeren – posierten für den Fotografen, ein Teil beschäftigte sich mit dem technischen und Steigeisenklettern und wir bereiteten uns auf die am ersten Tag nicht gekletterten Routen vor. Bereits jetzt merkte ich den Unterschied zum Zustand vor dem Wochenende – das Klettern im Vorstieg fühlte sich ganz natürlich an. Andererseits fand ich nicht in den phantastischen Flow des ersten Tages wieder – am Fels zu sein machte Spaß, schon wieder an und hinter die eigenen Grenzen zu steigen war jedoch richtig anstrengend. In einer der Routen kam ich sauber bis auf zwei Meter vor dem Ausstieg, blieb dort aber stecken. Nach viel zu vielen Versuchen stieg ich wackelig einen Meter seitlich der Route aus.

„Wenn du es nicht schaffst, komm runter“. Auch wenn mir inzwischen 100% klar war, dass ich nicht weiter komme, ärgerte der Spruch dermaßen, dass ich mit einem „Quatsch!“ regelrecht hoch flog. Wenige Minuten später öffnete der bisher so wohlgesinnte Himmel seine Schleusen und ein heftiger Sommerregen spülte uns endgültig von den Felsen. Mit gemischten Gefühlen ging es zurück zum Camp: Einerseits ärgerte ich mich über den nicht ideal gelaufenen Tag, andererseits war ich trotzdem  zufrieden und konnte kaum fassen, was an diesem Wochenende geschehen ist. Sogar auf die allerletzte Route, mit mehreren Versuchen an einer Stelle, war ich im Endeffekt stolz: Eine Ettringen-VII im Vorstieg mit Bergstiefeln!

Duschen, packen, verabschieden… Für jeden Teilnehmer gab es zum Abschluss ein kurzes Feedback von den Organisatoren, sehr nett aufgefasst und in meinem Fall durchaus konkret –Kletterkönnen und auch Kondition. Wieder „pieksten“ die durchs „Verlaufen“ und Ungeschicklichkeit beim Jumaren  (habe es noch nie gemacht) verlorenen Minuten – soo schlecht war ich beim Laufen nicht! – aber ich sagte nichts. Erstens änderte das nichts an der Situation und zweitens hilft Kritik einem, besser zu werden. Außerdem war ich auch so die 2. von 4 Frauen (die erste war eine fitte Südtirolerin) und gegen die, zu 95% jungeren als ich,  Jungs zu laufen ist bei dieser Auswahl vielleicht fair, aber alles andere als einfach. Viel  trauriger fand ich jedoch die Tatsache, dass auch mein Kletterpartner nicht weiter kam – ihm hätte ich es auf jeden Fall gegönnt und in meinen Augen wäre er gut geeignet. Letztendlich war es für mich und unsere gemeinsamen Bergfreunde jedoch ein Glück – ihn für unsere Gruppe zu „verlieren“, wäre sehr schade gewesen (hoffe er sieht es auch so :)).

So gingen für mich ein ziemlich besonderes Wochenende und eine ganze Etappe zu Ende. Ich kann mir ein Leben ohne Klettern kaum noch vorstellen, habe mich in den Salat zum Mittagessen verliebt und einfach eine super Zeit gehabt. Und – beinahe vergessen – es geht demnächst nach Peru, ins „schönste Gebirge der Welt“, Cordillera Blanca! Von einem Traum zum anderen…

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* Um sich zu bewerben musste man Mitglied in einer der DAV-Sektionen in NRW sein, der Wohnort spielte keine Rolle. Daher kamen mehrere Teilnehmer  aus dem Alpenraum.

P. S. Ich wünsche allen Teilnehmern viele schöne, interessante und verletzungsfreie Unternehmungen und den ausgewählten Kadermitgliedern , Trainern und Organisatoren viel Spaß und eine gelungene Premiere!

 

geträumt, versucht, gescheitert – aber es hat sich gelohnt!