Immer dieser Zeitmangel. Arbeit, Fristen, Fortbildungen, nicht zuletzt aber auch der Freizeitstress. Neue Vorbereitungen, etwas Sport zwischendurch und ein Eis mit Freunden darf auch manchmal sein – die 24h-Tage sind definitiv zu kurz! Deswegen nur eine kurze Erzählung mit Hilfe der Fotos, immerhin gibt davon jede Menge.
am Abend davor: Habe ich etwas vergessen?Menschen, mit denen man sich in den Norden wagt, sind besonders. Danke euch!
Start am frühen Morgen in Fjaerland. Zum Glück sind wir noch vor dem Räumfahrzeug unterwegs und können einige Kilometer Straße bequem hinter uns bringen.Im Gelände wird es jedoch bald anstrengend. Der Kollege ist hingefallen (rechts geht es steil nach unten in einen Fluss, man sieht es schlecht) und hat gerade die Skier ausgezogen, um aufstehen zu können.Im steilen Wald kommen wir kaum voran: Ohne Ski sinkt man sehr tief ein, mit Ski hat man mit schwerem Schlitten nicht genug Grip. Es schneit übrigens stark bei +/- 0° – es ist alles nass.Ein Schlitten hat sich selbstständig gemacht und ist den Abhang runter gerutscht. Die Rettungsaktion.Irgendwann entschieden wir uns, umzukehren. Nach einer Nacht im Regen bei Fjaerland nahmen den Bus und nutzten eine Umstiegspause in einer warmen Bahnhofshalle, um die Sachen zu trocken.Bessere Schneeverhältnisse, einfacheres Gelände und sogar etwas Sonne fanden wir in Dovrefjell, hier am Start bei HjerkinnExtrem ungewöhnlich für die Jahreszeit war der ausgesprochene Schneemangelvor drei Jahren war hier alles dick verschneit…Immer wieder mussten die Schlitten getragen werdenfür die erste Nacht fand sich jedoch ein windgeschütztes Plätzchen mit genug Schneeam Morgen im Lager: Was bereiten uns die Wolken?endlich richtig im Fjellwir sind absolut einsam und ungestört unterwegs, obwohl dies sonst eine der beliebtesten Strecken im Dovrefjell ist (Kongsfold-Reinheimen)die Wolken von heute Morgen brachten Schnee und Wind. Trotz des Windschutzes (Hügel) sind wir vorsichtig und befestigen die Zelte gut. Das Wetter ist ungemütlich, angesichts der nah gelegenen Reinheimen-Hütte nehmen wir es an als gutes Training für die Zukunft.mit „ungemütlich“ meine ich SEHR ungemütlich. Während die letzten Leinen abgespannt werden, sitze ich im Schnee, schütze die Kamera so gut wie es geht (=kaum) vor den fliegenden Geschossen und putze nach jeder Aufnahme das Objektiv…am Morgen lassen wir die Zelte stehen und machen uns auf den Weg nach Reinheimen. Von dort aus werden einige kleine Ausflüge unternommen – wenn man weiß, dass man sich danach abtrocknen kann, sogar ein Spaß. Geschlafen wir natürlich wieder im Zelt…am nächsten Morgen haben wir bestes Wetter, lasen die Zelte wieder stehen und steigen auf den Snohettaes ist sonnig, aber noch sehr windigdoch langsam legt sich der Wind und es wird immer angenehmer. Und die Aussicht ist großartig!erschreckend wenig Schnee, aber trotzdem ein perfekter Tagletzte Schritte zum GipfelOben unternehmen wir noch einen Spaziergang über den breiten Grat und glauben unserem Glück nicht, bei dem Wetter, der Aussicht und inzwischen Windstille hier oben zu seinauf dem Gratfast wie in Patagonien
bei all der Schönheit – wie kommen wir hier runter, wenn nicht über den Aufstiegsweg? Es wird eine steile 1000m-Abfahrt…am nächsten Tag ist es wieder grau. Wir haben eine Scooterspur und laufen zuerst zur Amotsdalhytta.Amotsdalen mit der Hütte. Nach einer kurzen Pause geht es weiter das Tal hinaufUnterwegssein im Winter – ein Traum mit Freundendas Wetter ist uns nicht immer geheuer, Abend für Abend wird jede einzelne Zeltleine gut abgespanntmanch ein Morgen ist aber einfach nur traumhaftnach einer Woche läuft auch das Lagerleben perfektLangsam nähern wir uns wieder der Zivilisation. Trotz der Schneefälle ist die Schneedecke stellenweise recht dünnein letztes Mal zelten……oder auch nicht. Noch am Abend beschlossen wir, die letzte Nacht draußen zu verbringen. Mich in den Schlafsack kuschelnd, merkte ich plötzlich komische Wolken am Himmel – so etwas sah ich doch schon mal?… Ja, das waren die Nordlichter!!! Sehr sehr schwach, aber eindeutig, für mich auf jeden Fall ausreichend, um mich an die „Vollversion“ zu erinnern und glücklich einzuschlafen. Und am Morgen gab es Frühstück im Bett 🙂Nur noch wenige Kilometer vom Bahnhof Hjerkinn entfernt, ließen wir am Morgen den Fjell schnell hinter uns. Eine der ersten Nachrichten, die wir danach gelesen haben war die, dass es in Köln +20°C hatte. Ich streifte den letzten Schnee von den Skiern ab, trocknete die Felle und legte die vier Paar Handschuhe zur Daunenjacke…
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